Berchtesgaden Kehlsteinhaus Titelbild

Sturm auf das Kehlsteinhaus oder Rekord-Sightseeing in 15 Minuten

Es ist Dienstagnachmittag während unseres Familienurlaubes im Berchtesgadener Land. Wir stehen vor dem Ticketschalter für das Kehlsteinhaus und überlegen, was wir machen sollen. Laut unfreundlichem Angestellten haben wir vor Ort dann nur noch eine halbe Stunde Zeit, um uns umzuschauen. Das kommt davon, wenn man die Zeit auf dem Balkon in der Sonne sitzend verbummelt. Aber ein bisschen Sonne tanken ist natürlich auch immer toll. Und wieso schließen die auch schon um 16:30 Uhr ihre Pforten? Nun ja, jetzt sind wir schon mal hier und wer weiß, ob wir noch mal die Chance dazu bekommen, das Kehlsteinhaus zu sehen. Also kaufen wir drei Tickets und warten auf den Bus. Dieser soll uns bis zum Fuß des Kehlsteinhauses bringen.

 Kehlsteingipfel
Das Kehlsteinhaus oder auch Eagles Nest genannt, wurde Ende der dreißiger Jahre von der NSDAP auf 1.820 m erbaut. Adolf Hitler erhielt es als Geschenk zu seinem 50. Geburtstag. Heute befindet sich ein Restaurant dort oben und es ist für Touristen zugänglich.

Mittlerweile sitzen wir im Bus. Die Straße schlängelt sich in engen Serpentinen den Berg hinauf. Am Rand der Straße wartet direkt der Abgrund. Puh. Da wird einem schon mulmig bei… Immer schön bergauf gucken. Gut dass, dank Ampeln, zumindest kein Gegenverkehr kommt! Ich hoffe sehr, dass der Busfahrer schon oft genug hier hochgefahren ist, um uns heile nach oben zu bringen. Und dass er einen speziellen Fahrsicherheitskurs absolvieren musste, bevor er die Massen an Touristen in seinem Bus kutschieren darf. Um seinen Job beneide ich ihn jedenfalls nicht.

Der Kehlstein (1834 m) in den Berchtesgadener Alpen
Schließlich kommen wir auf dem Parkplatz des Kehlsteinhauses an. Hier müssen wir erst mal am Ticketschalter unsere gewünschte Rückfahrzeit auf unseren Tickets vermerken lassen. So ist gewährleistet, dass wir auch wirklich einen Sitzplatz nachher bekommen. Wir lassen den letzten Bus um 16:25 Uhr eintragen. Vom Parkplatz aus geht es durch einen Tunnel, der noch sehr an die damalige Zeit erinnert, zu einem Fahrstuhl. Dieser bringt uns bis ins Kehlsteinhaus selber. So, jetzt heißt es zackig zackig, damit wir möglichst viel noch in der kurzen Zeit sehen. Ein Blick auf die Uhr setzt uns nämlich mächtig unter Druck: nur noch 15 Minuten! Wir spurten los. Schnell hier ein Foto, da ein Foto. Papa und ich wollen dann auf jeden Fall noch zum Gipfelkreuz. Im Eiltempo sprinten wir die Stufen hinauf. Puh, ich kann nicht mehr. Wir machen schnell jeder ein Foto am Kreuz und genießen einige Sekunden lang die Aussicht. Der Blick von hier auf das Kehlsteinhaus ist grandios. Wirklich verdammt schön hier und verdammt schade, dass wir nur so kurz Zeit haben. Mama und Eros warten schon ungeduldig und Mama zumindest hat Angst, dass wir unseren Bus ins Tal verpassen.

Rechtzeitig erreichen wir wieder den Busparkplatz. Glück gehabt. Auch auf der Rückfahrt trauen wir uns immer noch nicht so richtig, einfach locker ins Tal hinabzuschauen. Das geht einfach zu steil da runter. Unversehrt kommen wir wieder im Tal und am großen Parkplatz an. Hier beenden wir unseren Ausflug zum Kehlsteinhaus so, wie wir ihn begonnen haben: in der Sonne sitzend.

Blick vom Kehlsteingipfel auf das Berchtesgadener Land


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